Nach dem gestrigen Beitrag über den ersten Eindruck der VenoTrain Sportsocken folgt nun, wie zu erwarten war ein erster Praxistest. Getestet wurden die Kompressions-Sportsocken beim Biken.
Anziehen der Sportsocken
Wer die mitgelieferte Beschreibung aufmerksam durchliest, stellt mit erstaunen fest, dass Kompressionsstrümpfe nicht angezogen, sondern angelegt werden. Die Sportsocken sollen also nicht einfach am oberen Ende gepackt und hochgerissen werden. Eine bebilderte Anleitung gibt Aufschluss: Der Strumpf wird umgedreht und zuerst nur das Fussteil angelegt. Jetzt wird der Rest des Strumpfs nach oben massiert. Tönt komisch, funktioniert aber wunderbar. Das sehr feine Mikrofasergewebe gleitet gut, darf aber nicht mit scharfen Kanten in Berührung kommen. Die Hersteller empfehlen das Tragen von Gummihandschuhen. Im Test wurde es ohne gemacht, was mit etwas Übung problemlos geht. Das Anziehen von Sportsocken entspricht etwa dem Anziehen von KKL.1 Strümpfen und sollte damit keine Schwierigkeiten bereiten.
Erster Eindruck
Die 18-21mmHg Druck der Sportsocken spürt man sofort, also auch in Ruhe. Interessant ist jedoch die ungleiche Stiffness des Gewebe, welche sich bei Bewegung sofort bemerkbar macht. Im Bereich der Wade ist der Strumpf besonder fest. Wird die Wade angespannt, so entsteht ein hoher Arbeitsdruck, beim entspannen lässt die Kompression wieder nach. Dieser Vorgang fühlt sich angenehm an, ist aber gewöhnungsbedürftig. Nach einigen Kilometer Fahrt und etwas Ablenkung hat man schon fast vergessen, Kompressions-Sportsocken an den Waden zu haben.
Rutschen die Sportsocken runter?
Diese Frage kann klar mit „Nein“ beantwortet werden. Jedenfalls beim Biken bleiben die Socken auch nach über zwei Stunden an Ort und Stelle. Dies hat mich erstaunt, denn die meisten Strümpfe rutschen runter, sogar die mit Haftband! Ich verwende sonst meistens die SupportSocks Cotton, welche ebenfalls einen guten Halt bieten. Trotzdem muss ich die Strümpfe gelegentlich neu positionieren. Gerade wenn es um Wettkämpfe geht, muss der Strumpf perfekt sitzen. Weitere Tests beim Laufen werden stattfinden.
Feuchtigkeit und Temperatur
Auch hier gilt einmal mehr Dank der Mikrofaser-Technologie. Nach einer intensiven Biketour waren die Sportsocken kaum feucht, also kein Vergleich zu Baumwollsocken. Während der ganzen Fahrt hat man das Gefühl von trockenen Füssen, und das in Bike-Schuhen. Sowas erwartet man selbstverständlich von einem Kleidungsstück, welches speziell für Sport konzipiert wurde. Auch in Punkto Temperatur überzeugt der VenoTrain sport. Die Unterschenkel fühlen sich auch bei steilen Aufwärtspassagen deutlich kühler an, als ohne Strümpfe. Kann man sich schwer vorstellen, macht aber durchaus Sinn: weniger Stauung=weniger Wärme, grössere Oberfläche=mehr Verdunstung.
Wie fühlt es sich an?
Insgesamt habe ich einen positiven ersten Eindruck von den Sportsocken. Der ganze Unterschenkel, inklusive Sprungelenk wird gut stabilisiert, was ich als sehr angenehm empfinde. Gerade bei unruhigem Untergrund macht sich das durch weniger Vibration bemerkbar. Wichtig ist eine genaue Passform, zu enge Strümpfe schnüren ein und behindern die Durchblutung. Die Werte aus den Masstabellen können übernommen werden. Ob jetzt wirklich eine Leistungssteigerung gemessen weren kann, sollen die Spitzensportler untereinander ausmachen. Weitere Tests und Berichte zu Sportsocken werden folgen.
Update zum Sportsocken von Bauerfeind!
Die VenoTrain Sport wurden überarbeitet und sind per sofort in neuem Design erhältlich. Ebenfalls neu ist der Name, die Socken heissen nun Sports Compression Socks Run & Walk. Gleich geblieben ist das leichte und luftige Gestrick, sowie die gute Wirkung.
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