In der aktuellen Venozin-Ausgabe (das Magazin für gesunde und schöne Beine von Venosan) ist unser Artikel zum Thema Krampfadern veröffentlich worden. Hier könnt Ihr nun den ganze Artikel online lesen, Exemplare werden auf Anfrage gerne zugeschickt.
In der Behandlung von Varizen (Krampfadern) braucht es wissenschaftlich abgestützte Information statt überlieferter Unwahrheiten. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung einer weitverbreiteten Erkrankunggeleistet.
Krampfadern (Varizen) haben für Frauen wie auch für Männer grosse Auswirkungen auf die Gesundheit und das ästhetische Wohlbefinden. Je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto grösser wird der Leidensdruck, desto gefährlicher sind eintretende Folgeerkrankungen und desto teurer wird die Behandlung. Nichts desto trotz werden Krampfadern nach wie vor bagatellisiert und meist erst dann einer Behandlung zugeführt, wenn ernste Komplikationen eingetreten sind, obschon genau das Gegenteil korrekt wäre: Frühdiagnostik und Frühbehandlung sind die einzig korrekten Antworten auf ein bestehendes Venenleiden.
Unwahrheiten und Legenden um die Erkrankung «Krampfadern»:
«Es ergibt doch keinen Sinn, Varizen zu operieren, die kommen ohnehin wieder!»
Diese Aussage ist nicht korrekt, denn entfernte Krampfadern können nicht «nachwachsen». Vielmehr handelt es sich beim Wiederauftreten von Krampfadern nach erfolgter Operation um den Ausdruck einer vererbten Anlage und vorhandener Risikofaktoren. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann daher auch nach einer operativen Behandlung sinnvoll sein. «Als Sportler trage ich keine Kompressionsstrümpfe, denn dadurch werden meine Muskeln zusammengedrückt und schwinden.» Diese Ansicht gehört definitiv in den Bereich der Legende. Auf die Muskulatur haben Kompressionsstrümpfe sogar einen positiven Einfluss, indem die Erholungszeit des Muskels verkürzt wird. Immer mehr Sportler tragen während und nach dem Sport Kompressionsstrümpfe. Die Industrie trägt den speziellen Anforderungen der Sportler Rechnung und bietet speziell gefertigte Sportstrümpfe an.
«Ich mache seit frühester Jugend intensiv Sport und werde nie Krampfadern bekommen!»
«Laufen und Liegen sind besser als Sitzen und Stehen», diese Volkswahrheit hat sicher etwas Richtiges. Dennoch ist es falsch zu glauben, jede Sportart schütze vor Krampfadern. Im Gegenteil ist davon auszugehen, dass bei wiederholtem starkem Aufprall des Beines auf eine harte Unterlage die Venen sogar geschädigt werden (z.B. Squash). Gute, den Stoss abfedernde Schuhe und Sportsocken mit Kompression können helfen, diese Schädigung zu verringern.
«Haarentfernung mit Heisswachs führt zu Besenreisern! Das Übereinanderschlagen der Beine im Sitzen und Schuhe mit hohen Absätzen führen zu Krampfadern!»
Für diese Aussagen gibt es keine Beweise, daran ändert auch nichts, dass solche Behauptungen immer wieder aufgestellt werden. Dass dadurch bereits bestehende Veränderungen schlimmer werden, ist theoretisch richtig, wissen tut das aber niemand, weil entsprechende Studien fehlen.
«Ferien in warmen Ländern, Saunabesuche und Kneippen, all das führt zu Krampfadern!»
Auch diese Behauptungen gehören in den Bereich der Legende. Bei Patienten, die an einer Krampfadererkrankung leiden, kann Wärme die Symptome wie schwere und geschwollene Beine verschlechtern. Daher suchen die Betroffenen von sich aus in der Kühlung Linderung. Zu behaupten, dass einerseits die Wärme Krampfadern verursacht und andererseits die Kälte die Entstehung verhindert, ist verwegen und nicht erwiesen. Menschen, die in warmen Gebieten leben, haben nicht mehr Krampfadern als Menschen, die in kalten Zonen leben.
«Operationen sollten bei der Frau erst nach abgeschlossener Familienplanung erfolgen, weil jede Schwangerschaft zu neuen Krampfadern führt.»
Grundsätzlich ist die Operation von Krampfadern eine Wahloperation, das heisst der Zeitpunkt der Operation kann gewählt werden. Wenn bereits vor einer Schwangerschaft ein krankhafter Befund vorliegt, gibt es keinen Grund zuzuwarten, bis sich der Befund durch die Schwangerschaft verschlechtert. Wie bereits eingangs erwähnt, sind die Frühdiagnostik und Frühtherapie wichtig. Oft bilden sich während der Schwangerschaft entstandene Krampfadern nach Abschluss der Stillperiode wieder zurück, die einzige Situation, bei der Krampfadern rückbildungsfähig sind. Ein interessanter Ansatz für futuristische Therapien!
«Operationen sollen grundsätzlich nur im Sommer durchgeführt werden!»
Der Erfolg einer Krampfaderoperation hängt nicht von der Jahreszeit ab. Es gibt aber Gründe, die Operation in die kalte Jahreszeit zu verschieben, so wenn zum Beispiel in der Wärme eine massive Schwellung besteht. Ebenso ist das Tragen von Verbänden im Winter sicher einfacher als im Sommer. Neue Operationsverfahren (Radiofrequenz, Laser), die mit einer ultrakurzen Kompressionszeit auskommen, werden aus diesem Grunde auch «Summer Vein Treatment» (Fitte Venen im Sommer) genannt.
«Eine Operation bei jungen Patienten sollte nicht erfolgen, weil sich solche Patienten mehrfach im Leben operieren lassen müssen, ebenso sollte im Alter von einer Varizenoperation abgesehen werden.»
Das sind falsche Ansichten, die sich gelegentlich auch in ärztlichen Kreisen finden. Grundsätzlich wird bei jeder Operation das Operationsrisiko exakt abgeklärt, alternative Möglichkeiten und der Spontanverlauf werden als Vergleichsgrössen gebraucht. Eine Operation hat zum Ziel, die Flussverhältnisse im Venensystem wieder zu normalisieren, dies hat nichts mit dem Alter zu tun: Je früher die Korrektur erfolgt, desto weniger stellen sich Komplikationen ein. Auftretende Komplikationen bei unterlassener Operation im Alter können schwerwiegende Konsequenzen haben.
«Krampfadern, die nicht sichtbar sind oder die keine Schmerzen verursachen, sollten lieber belassen werden!»
Dafür gibt es keine Logik. Wenn ein sogenannter Reflux nachgewiesen ist, das heisst wenn also das Blut in gewissen Venenabschnitten in die verkehrte Richtung fliesst, sollten solche Krampfadern entfernt oder ausgeschaltet werden. Ein Zuwarten bringt nichts, denn die Erkrankung zeigt im Spontanverlauf nur eine Verschlechterung, keine Verbesserung. Eine Beule in der Karosserie wird repariert, bevor die ganze Türe Rost angesetzt hat!
«Aus einem offenen Bein fliesst täglich Gift! Wenn sich das verschliesst, wird der Patient vergiftet!»
Das ist natürlich Quatsch! Patienten mit offenen Beinen, die jedes Vertrauen in die Medizin verloren haben, weil wiederholt alle Behandlungsversuche fehlgeschlagen sind, versuchen sich durch abstruse
Vorstellungen zu erklären und ihre Situation damit zu rechtfertigen. Auch die Ansicht, dass offene Beine vererbt, schicksalsbedingt und damit unausweichlich seien, gehört in den Bereich der Legende. Wer eine vererbte Veranlagung für ein Leiden hat, soll im Gegenteil so früh wie möglich die Situation korrigieren lassen, um das Auftreten des Endzustandes der Erkrankung zu verhindern. Vieles ist dem Menschen in die Wiege gelegt, trotzdem ist nicht alles unausweichlich!
«Ich habe Krampfadern der tiefen Venen, daher ist jede Therapie sinnlos!»
Es gibt keine Krampfadern der tiefen Venen.
«Eine Laseroperation ist besser als jede andere Operation!»
Das kann nicht generell behauptet werden. Jeder Fall wird durch einen seriös arbeitenden Spezialarzt individuell beurteilt. Nur wer verschiedene Behandlungsmethoden anbietet, kann objektiv beurteilen, welche Methode für einen bestimmten Patienten die beste ist. Wer nur eine Methode kennt, wird logischerweise diese anbieten. Dafür hat er grosse Erfahrung damit. Bevor Sie sich operieren lassen, erkundigen Sie sich bei Patienten über deren Erfahrung bei der Operation durch diesen Arzt.
«Dank Venensalben können Varizen verhindert werden!»
Venensalben helfen, lästige Symptome zu bessern. Bestehende Varizen können dadurch nicht verhindert werden, ebenso wenig das Auftreten neuer Varizen.
«Anstelle einer Operation nehme ich nun immer ein Venenmittel und gehe davon aus, dass die Krampfadern verschwinden.»
Genau hier liegt der Unterschied zwischen der Operation und der medikamentösen Therapie: Die Operation beseitigt die Krampfadern, das Medikament nur das Symptom. Durch die Einnahme eines
Medikamentes, unbesehen wie lange und in welcher Dosis, können Krampfadern nicht beseitigt werden.