Das postthrombotische Syndrom lässt sich mit Kompressionsstrümpfen vorbeugen

Von | 27. März 2015
Thrombus in einem Gefäss

Thrombosen haben vielfältige Ursachen und treten fast immer unerwartet auf. Wer an plötzlichen Schwellungen mit Wärmegefühl, Spannungsschmerzen in Fuss und Unterschenkel und geröteter Haut ins Spital geht und die Diagnose Thrombose erhält ist deshalb oft überrascht und zum ersten Mal mit diesem Thema konfrontiert. Nach der medikamentösen Behandlung mit Antikoagulantien (Z.B. Heparin-Spritzen oder Marcumar-Tabletten) erhalten Thrombosepatienten Kompressionsstrümpfe verschrieben. Häufig lässt die Compliance der Patienten bei der Kompressionstherapie aber zu wünschen übrig. Dabei zeigen Untersuchungen immer wieder die Wichtigkeit von Kompressionsstrümpfen in der Nachbehandlung von Thrombosen.

So auch die von Prandoni et al.(1) (2006) durchgeführte Studie zum Thema Kompressionsstrümpfe zur Vorbeugung des postthrombotischen Syndroms. „Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit elastischer Kompressionsstrümpfe bei der Prävention des postthrombotischen Syndroms (PTS) bei Patienten mit einer ersten proximalen tiefen Venenthrombose (TVT) zu untersuchen.“

Studienmethode

180 Patienten die mit einer ersten symptomatischen, proximalen tiefen Venenthrombose ins Spital eintraten wurden der üblichen Antikoagulationsbehandlung unterzogen und bei der Krankenhausentlassung zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt Waden-Kompressionsstrümpfe, die andere Gruppe erhielt keine Strümpfen (Kontrollgruppe). Die Patienten wurden nach 3 und 6 Monaten erneut untersucht, anschliessend für 3-5 Jahre alle 6 Monate. Die Untersuchung der Patienten wurde von Ärzten durchgeführt welche nicht wussten zu welcher Gruppe die untersuchten Patienten gehören. Ob und in welchem Schweregrad ein PTS vorhanden ist wurde nach einem standardisierten Scoringverfahren erhoben, welches unterschiedliche Symptome berücksichtigt.

Ergebnis, das Nützen Kompressionsstrümpfe nach einer Thrombose

In der Kontrollgruppe traten in 49% der Fälle ein PTS auf, in der Gruppe mit Strümpfen in 26% der Fälle. Nahezu alle Ereignisse traten in den zwei ersten Jahren auf. Daraus folgern die Autoren der Studie, dass durch das Tragen von Unterschenkel-Kompressionsstrümpfen die Inzidenzrate des postthrombotischen Syndroms um 50% gesenkt werden kann.

50% Reduktion von PTS durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen

Unsere Tipps für Thrombose-Patienten

Immer wieder erfahren wir von Kunden mit einer Thormbose, dass Sie Ihre Kompressionsstrümpfe nur selten tragen, oder wenige Wochen nach der Diagnose mit der Kompressionstherapie aufhören wollen (teilweise sogar auf Anraten des behandelnden Arztes).

Tipp Nr.1: Die Thormbose sollte immer von einem Phlebologen, einem Fachspezialist für Venenleiden, behandelt und nachuntersucht werden. Er kann auch kompetent Auskunft geben zu allen Fragen rund um Kompressionsstrümpfe. Wie die oben aufgeführte Studie zeigt macht es Sinn, Kompressionsstrümpfe wenigstens in den ersten zwei Jahren nach der Thrombose zu tragen. Der Phlebeloge kann allfällige Kontraindikationen ausschliessen, welche allerdings selten sind.

Tipp Nr.2: Viele Thrombose-Patienten tun sich schwer mit Kompressionsstrümpfen. Das liegt oft daran, dass in Apotheken unpassende Strümpfe abgegeben werden. Sind die Beinumfänge nicht gemessen worden und konnte der Kunde keine Wünsche bezüglich Strumpfqualität anbringen, ist die Unzufriedenheit mit dem Strumpf vorprogrammiert. Das liegt einerseits an der oft unpassenden Strumpfgrösse, welche für die Beine negative Folgen haben kann. Andererseits an der geringen Akzeptanz gegenüber subjektiv als unschön oder unbequem empfundenen Strümpfe.

Geschwollenes Bein einbinden
Bei akuten und variierenden Schwellungen ist ein Kompressionsstrumpf nicht immer sinnvoll. Hier kann das geschwollene Bein vorübergehend mit einem Verband eingebunden werden.

Bei kompressionsstruempfe.ch haben Sie die Auswahl aus allen bekannten Kompressionsstrumpfmarken, die in der Schweiz erhältlich sind. Gerne beraten wir Sie persönlich und gehen auf Ihre individuellen Bedürfnisse ein. Haben Sie gewusst, dass es spezielle Herrenstrümpfen, farbige Damenstrümpfe, Kompressionsstrümpfe mit Baumwolle oder mit Seide gibt?

Und auch das in Apotheken oft vernachlässigte Messen der Strumpfgrösse ist überhaupt kein Problem. Messen Sie die wenigen Beinumfangmasse ganz einfach mit einem Massband und wählen Sie die passende Grösse in den jeweiligen Grössentabellen des gewünschten Strumpfs. So ist es überhaupt kein Problem die passende Strumpfgrösse zu wählen, die ideal sitzt und nirgends kneift oder einschneidet.

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(1) Prandoni, P. et al. (2004): Unterschenkel-Kompressionsstrümpfe zur Vorbeugung des postthrombotischen Syndroms – Below-kne elastic compression stockings to prevent the postthrombotic syndrome; Ann Intern Med 2004;141:249-/