Die Venenthrombose ist äusserst heimtückisch. Oft werden die Symptome nicht wahrgenommen oder als Muskelverletzungen/ Muskelkater fehlgedeutet. Aber auch wenn die Thrombose schmerzarm verläuft ist sie nicht ungefährlich. Geraden die Thrombosen, die später zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen, verlaufen oft symptomfrei.
Um Komplikationen nach Thrombose zu vermeiden, sind Kompressionsstrümpfe unumgänglich
Selbst wenn es nicht zu derart gefährlichen Komplikationen kommt, ist eine Behandlung dringend notwendig, um Spätfolgen für die Venen vorzubeugen. Mit Kompressionsstrümpfen lassen sich das postthrombotische Syndrom und seine unangenehmen Folgen häufig vermeiden.
Das postthrombotische Syndrom
Das postthrombotische Syndrom (PTS) tritt meist nach einer Mehretagen-Thrombose auf, also wenn sich die Gerinnsel in Wade, Kniekehle und Oberschenkel ausgebreitet haben. Unterschenkelthrombosen sind seltener Auslöser für das postthrombotische Syndrom.
Die Thromben verschliessen die Venen ganz oder zumindest teilweise. Die Venenklappen werden beschädigt, sodass der venöse Rückfluss behindert ist. Es kommt zu einer Druckerhöhung im Venensystem. Daraus können sich nach Monaten, manchmal auch erst nach Jahren Beschwerden entwickelt. Der Begriff postthrombotisches Syndrom fasst all diese Beschwerden zusammen.
Die Beschwerden
Die Beschwerden bei PTS sind vielfältig und können in unterschiedlichen Kombinationen und Schweregraden auftreten. Die häufigsten Symptome:
- Schweregefühl, Spannungsschmerzen im Bein, oft nehmen die Beschwerden gegen Abend zu
- Schwellungen (Ödem)
- Hautveränderungen, die Haut wirkt glatt, glänzend und ist gespannt. Farbliche Veränderungen deuten auf eine Ernährungsstörung des Gewebes hin. Dunkle oder hell verfärbte Areale sind Alarmzeichen die nicht übersehen werden dürfen.
- Da die veränderte Haut sehr verletzlich ist, kommt es häufig zu Wunden die nicht mehr spontan abheilen. Das offene Bein (Ulcus cruris venosum) ist zu recht gefürchtet.
Strümpfe mit starker Wirkung
Unmittelbar nach einer Thrombose soll ein fester Strumpf mit hoher Stiffness gewählt werden
Kompressionstherapie als Schlüssel zum Erfolg
Wie schwer ein postthrombotisches Syndrom verläuft, hängt einerseits von der Schwere der auslösenden Thrombose ab, andererseits von der Behandlung. Eine rechtzeitig eingeleitete und konsequent eingehaltene Therapie hilft schwerwiegende Folgen wie das offene Bein vorzubeugen.
Kompressionstherapie und blutverdünnende Medikamente sind bei der Behandlung von Thrombosen die wichtigsten Massnahmen. Ob und wann die Medikamente abgesetzt werden können ist von Fall zu Fall unterschiedlich und wird durch den behandelnden Arzt festgelegt. Die Kompressionsstrümpfe hingegen sollten konsequent weitergetragen werden. Durch das tägliche Tragen von Strümpfen kann das postthrombotische Syndrom oft vorgebeugt werden. Treten dennoch Symptome auf, werden diese durch die Kompressionsstrümpfe gelindert und das Fortschreiten der Erkrankung wird verzögert.
Die geeigneten Kompressionsstrümpfe
In den meisten Fällen verschreibt der behandelnde Arzt nach einer Venenthrombose Kompressionsstrümpfe der Klasse 2, seltener der Klasse 3. Er verordnet auch die Strumpfvariante, also ob der Patient einen Kniestrumpf, einen Schenkelstrumpf oder eine Strumpfhose tragen muss. Bei der Wahl von Marke und Qualität ist der Patient weitgehend frei. Damit die Strümpfe richtig sitzen und die gewünschte Wirkung erzielen, sollte beim Kauf des Strumpfs auf die Stiffness geachtet werden.
Hochelastische Kompressionsstrümpfe werden oft als komfortabler empfunden. Sind die Beine nicht geschwollen, spricht nichts dagegen einen elastische Strumpf zu wählen. Besonders komfortable Modelle sind z.B. der Venosan 4002, die Sigvaris Magic oder die Juzo Soft. Sind die Beine geschwollen oder treten bereits Hautveränderungen auf, sollte ein Strumpf mit etwas höherer Stiffness getragen werden. Empfehlenswert sind hier die hochwirksamen Venosan 7002, Varisan Top Cotton oder Mediven forte. Für Männer gibt es spezielle Herrenstrümpfe wie die Sigvaris James oder die Mediven for men, welche beide eine mittlere Stiffness aufweisen, also auch bei leichten Schwellungen geeignet sind.
Gerne hilft Ihnen unser erfahrenes Team bei der Wahl des passenden Strumpfs nach einer Thrombose oder bei postthrombotischem Syndrom.